Zuhören macht Spaß – Frühjahrskonzert der MK Primisweiler
Frühlingskonzert der Musikkapelle Primisweiler – Ehrung für Erich Schindele
Mit einem breit gefächerten Programm hat die Musikkapelle Primisweiler unter der Leitung von Christian Schlegel ihr Publikum trotz des schlechten Wetters auf den Frühling eingestimmt. In der Festhalle musste nachgestuhlt werden, so groß war der Andrang. Klassik, Musical, Jazz, traditionelle Blasmusik: Alles war zu hören – und es machte Spaß, zuzuhören.
Eine hochkarätige Ehrung gab es auch noch: Erich Schindele, ein Urgestein der Musikkapelle Primisweiler, spielt 60 Jahre aktiv mit. Peter Zauner vom Blasmusikkreisverband umriss das lange Musikantenleben mit einigen Anekdoten und viel Lob.
Zunächst zeigten die jungen Musikanten der Jugendkapelle Primisweiler-Roggenzell-Schwarzenbach, dass Dirigent Stephan Hutter ein gutes Fundament für die Blaskapellen legt. In den Stücken „Bohemian Rhapsody“ von Freddy Mercury, „The Hunger Games“ und den Ausschnitten aus „The Lion King“ spielte die Jugendkapelle die Melodien schön heraus und glänzte mit präzisen Begleitfiguren.
Die Musikkapelle schloss sich klassisch mit dem Festmarsch an, der sich aus Motiven aus Beethovens 5.Klavierkonzert zusammensetzte, die sich geschmeidig in den Marschcharakter einpassten. Eine gute Mischung aus schneidig und gefühlvoll waren die „Great Classics No. 1“ in der Walter Kalischnig Schuberts Militärmarsch, Rubinsteins Melodie in F, Ponchiellis Stundentanz und und den Marsch aus Bizets Carmen zusammenfasste, ein Stück das ins Ohr, aber durchaus auch ins Gemüt ging.
„The 3-Minute Nutcracker“ versprach in drei Minuten acht Stücke aus Tschaikovskys Balletmusik. Gewagt, aber machbar. Die markanten Melodien waren durchsichtig gesetzt und die Kapelle traf die Klangfarben und Stimmungen des Originals gut. Es schloss sich der Marsch „National Emblem“ von E.E. Bagley an, der sich zupackend an die amerikanische Nationalhymne anlehnte.
Register gut abgestimmt
Im Marsch „Ein Land voller Klang“ zeigte die Musikkapelle eine gute Abstimmung der Register, vor allem im formschön gesetzten und gespielten Mittelteil. „The Beauty and the Beast“ von Alan Menken begann mit einer zauberhaften, geheimnisvollen Stimmung, die in die beschwingte Schilderung der Charaktere und Örtlichkeiten des Musicals mündete. Die wechselnden und ineinander übergehenden Stimmungen kamen sehr gut zur Geltung.
Eine intelligente Mischung aus Händels „Halleluja“ und dem Spiritual „Oh, whnen the Saints“ von Luther Henderson folgte, verknüpfte die Motive zu einem hübschen, musikalisch stimmigen Ganzen. In „Last Rose of Summer“ floss die irische Melodie ruhig und in schlichtem Satz durch wechselnde Tonarten.
„And all that Jazz“ aus John Kander und Fred Ebbs Musical „Chicago“ führte in die 30er Jahre und die Musikkapelle tanzte s(ch)wingend durch die Melodie und Begleitung eines gemütlichen, vom Ragtime inspirierten Stücks. Fröhlich beendete der Marsch „Abel Tasman“ von Alexander Pfluger und, als Zugabe die Barfuß-Polka von Kurt Gäble das Konzert, der eine unbekümmert voranschreitend, die andere mit rhythmischen und harmonischen Schärfungen, wie man sie von ihrem Komponisten kennt.
Mit freundlicher Genehmigung der Schwäbischen Zeitung