I machs so langs got!

Erich Schindele wurde 1935 in Isny geboren. Er wohnt immer schon in der Umgebung von Wangen und seit 1948 ist er in Hiltensweiler sesshaft. 1956 lernte Erich seine Heidi beim Tanzen kennen: „Zamme komme und blieba“. Zusammen bauten sie in Hiltensweiler ein Häusle und haben 1959 geheiratet. Sie haben 6 Kinder und 19 Enkelkinder „… mit den Urenkel lahmet se no“.

2006 wurde Erich Schindele für seine 50 jährige Mitgliedschaft in der Musikkapelle mit einer Ehrenurkunde und der Ernennung zum Ehrenmitglied geehrt. Bis heute nimmt er aktiv an allen musikalischen und kameradschaftlichen Aktivitäten mit großer Freude und Engagement teil.

Wir haben unseren „Opa“ Erich Schindele rund um die Musik befragt.

Erich, wie kamst du zur Posaune?
Bei einem musikalischen Auftrtitt habe ich einen Posaunisten gesehen und mir gedacht, so ein Instrument würde mir auch gefallen. Da kann man einfach hin und her ziehen.

Seit wann spielst du Posaune?
Im November 1955 habe ich bei Joseph Sirch angefangen zu lernen. Im April 1956 war dann schon mein erster Auftritt am Weißen Sonntag. Nebenzu spielte ich noch von 1959 bis 1962 in der Nachbarkapelle Schwarzenbach mit, bis es mir dann doch zu viel geworden ist.

Welche Auftritte sind dir besonders im Gedächnis geblieben?
Anfang der 60er Jahre erreichten wir unter der Leitung von Joseph Sirch, damals als Kapelle Schomburg, gemeinsam mit der Musikkapelle Haslach den 1. Rang in der Mittelstufe beim Wertungsspiel.

Musikausflüge gingen generell nur einen Tag lang und ich habe alle in guter Erinnerung (Augenzwinkern).

1974 spielte ich mit der Roggenzeller Musikkapelle zum ersten Mal gemeinsam in Neef an der Mosel. In der Anfangszeit war ich noch mit dabei, die Roggenzeller führen dies immer noch regelmäßig durch.

Erich: „Jo, jo, so isch des ! Erlebnisse hon i viele ghet- aber Räusch it soo viel.“ Daraufhin seine Frau : „Aber die wo er ghet hot, hond glanget, denn do war er dann acht Dag krank!“

„Ach ja, früher war das Rheinfest , das hat damals noch Gartenfest geheissen, im Obstgarten neben Kronenbergers Wirtschaft. Auch im Hagenmoos hat das Gartenfest mit der Weinlaube stattgefunden. Die Weinlaube hatten wir damals vom Getränkevertrieb Link abgekauft, weil es an dem Fest ständig „gsoicht hot“. Darin hatten sicher 200 Leute Platz. Vor 15 Jahren wurde dann witterungsbedingt das Rhein Fest im Zelt ins Leben gerufen.

Was hält dich nach so vielen Jahren noch immer in der Musikkapelle ?
Erich: „I machs so langs got! Gsundheitlich, solangs d`Frau erlaubt und vor allem halt mit meine Dritte – do munder jetzt it lache- es isch so. Bei oim Umzug hob i meine Zäh it gscheid fescht bäbbet, die sind mir denn rausgfloge und denn hon i die Rolle mit m Dirigent Bernhart Klein dauscht!

Sonschd klappts beim Marschiere no guat, wenn i au ab und zu en Takt aussetz zum Luft hole – dann gohts aber weiter. Im Sitze halt i gut e paar Stunde aus. Machmer halt- so langs no got“.

Mein zweiter Job als Messmer höre ich dann im Februar auf, den ich ja auch schon seit 1976 mache. Ab und zu überschneidet sich das Messmern mit der Musik und alle machen sich dann Sorgen in der Probe – weil ich ja sonst nie fehle!

Was waren die gravierensten Veränderungen für dich in deiner Musiklaufbahn ?
In erster Linie der Wechsel der Uniformen! Angefangen von der grünen Uniform zur grauen Militäruniform, darauf folgend die Uniform in blau/rot mit Haslach zusammen und jetzt unsere schöne Tracht.

Was auch sehr fortschrittlich war, war der Bau vom Probelokal. Vorher wurde ja fast überall geprobt – Im Landjugendkeller, Chorkeller oder im Spiegelsaal in der Turnhalle.

Wie hältst du die vielen Jahre Schnurranten aus ?
Erich: „Saufe und blosa kann i it! Also wird nur bloset.“

Erich, was gibst du uns noch mit auf den Weg ?
Ich hätte gerne, dass alle so lange in der Musik bleiben wie ich. Vor allem, dass sie auch so fleissig wie ich in die Probe kommen und Spass an der Musik haben.